2024. January 19., Friday
Pétisó ist ein seit 1931 hergestellter Kunstdünger vom Typ Kalkammonsalpeter (KAS, CAN), der sich darin von anderen Präparaten unterscheidet, dass dazu statt Kalk (CaCO3) fein gemahlener Dolomit verwendet wird, der ein Zweifachsalz aus Calciumcarbonat (CaCO3) und Magnesiumcarbonat (MgCO3) ist. Er enthält 27 % Stickstoff, doch wenn man auch seinen Gehalt von 7 % CaO und 5 % MgO berücksichtigt, beträgt sein Gesamtwirkstoffgehalt 39 %. 1 Tonne Pétisó enthält 228 kg Bodenverbesserungsstoff (Dolomit).
CaCO3 und MgCO3 sind nicht wasserlöslich, werden jedoch unter dem Einfluss verschiedener Säuren (Kohlensäure, Bodensäuren, Wurzelsäuren und Salpetersäure) zu wasserlöslichen Verbindungen und können somit von den Pflanzen aufgenommen werden. Damit dieser Prozess leichter abläuft, wird der Dolomit dem Kunstdünger in fein gemahlener Form beigemischt.
Die durchschnittliche Körnung des Dolomitpulvers beträgt 40 Mikrometer. Aufgrund seines Dolomitgehalts ist Pétisó besonders auf sauren Böden wirksam, durch seinen Calcium- und Magnesiumgehalt verbessert er die Bodenstruktur. Er wird besonders zum Düngen von Pflanzenkulturen mit hohem Magnesiumbedarf – Kartoffeln, Zuckerrüben, perennierende Hülsenfrüchtler, Raps, Hafer, Obst und Gemüse und Heilpflanzen – empfohlen. Durch den in Pétisó enthaltenen Dolomit erhöht sich der Calcium- und Magnesiumgehalt des Bodens, und sein pH-Wert stabilisiert sich.
Bodenversauerung kann zahlreiche Gründe haben: Klimafaktoren, bodenbildendes Gestein, die orografischen und die hydrologischen Verhältnisse, biologische Einflüsse und nicht zuletzt anthropogene Einflüsse. Der Mensch versauert den Boden durch industrielle Verschmutzungen, durch den Entzug von Calcium mit der Frucht und ganz besonders durch den falschen und unvernünftigen Einsatz von Kunstdünger.
Obwohl ohne hohe Dosen von Kunstdünger keine hohen Erträge erzielt werden können, haben die meisten Kunstdünger unmittelbar oder mittelbar eine bodenversauernde Wirkung. Am intensivsten versauern Stickstoffdünger den Boden. Die versauernde Wirkung von Kunstdüngern wird mit dem Kalkindex ausgedrückt, der zeigt, mit wie viel Kilogramm Calciumcarbonat die versauernde Wirkung von 100 kg Kunstdünger neutralisiert werden kann. Je niedriger der Kalkindex, desto weniger versauert der betreffende Kunstdünger den Boden.
Man sieht, dass Ammoniumnitrat den Boden 6-mal so stark versauert wie Pétisó (Tabelle 1). Da Pétisó einen sehr niedrigen Kalkindex hat, ist mit seinem Einsatz ein nachhaltiger Einsatz von Stickstoffkunstdünger möglich. Es ist von Vorteil, dass sich der Dolomit als Bestandteil von Pétisó auch örtlich in unmittelbarer Nähe der entstehenden Wurzelsäuren befindet und seine feine Körnung eine schnelle Reaktion ermöglicht. Als Resultat verbessert sich die Bodenstruktur, steigt die Fähigkeit des Bodens, Stickstoff und Phosphor bereitzustellen, wächst sein Vorrat an Mikroelementen, und das Leben im Boden wird vielfältiger. Dadurch können höhere Ertragsmengen und eine bessere Qualität der Ernte erzielt werden. Auf sauren Böden kann mit 100 kg Pétisó eine bessere Wirkung erzielt werden als mit 100 kg Ammoniumnitrat, obwohl letzteres 7 kg mehr Stickstoff enthält. Da der Stickstoff in Pétisó identische Anteile an langsamer wirkendem Ammoniumstickstoff und schneller wirkendem Nitrat-Stickstoff enthält, kann Pétisó als Basis-, Starter- und Kopfdünger auf allen Bodenarten und bei allen Pflanzenkulturen eingesetzt werden.
Die Kornbildung erfolgt bei Pétisó auf zweierlei Art: Das eine Verfahren ist das Granulieren (granulierter Pétisó), das andere das Prillen (geprillter Pétisó). Die typische durchschnittliche Körnung von granuliertem Pétisó beträgt 2,5–6,3 mm, die von geprillten 0,8–4 mm. Die Temperaturtoleranz von granuliertem Pétisó ist gut, die Verteilung der Körnung ideal. Dank seiner Kornfestigkeit und seiner Größe ist er auch zum Ausbringen mit den moderneren Kunstdüngerstreuern mit einer größeren Arbeitsbreite hervorragend geeignet.
Auf welchen Böden ist der Einsatz von Pétisó zu empfehlen?
Er kann auf Böden aller Art als Basis-, Starter- und Kopfdünger eingesetzt werden. Auf sauren Flächen, auf Sandböden und in magnesiumarmen Gegenden ist er die beste Wahl, weil er den Boden nicht weiter versauert, seinen pH-Wert stabilisiert sowie Calcium und Magnesium liefert.
Wann ist der Einsatz von granuliertem Pétisó zu empfehlen?
Da er langsamer Wasser aufnimmt und sich langsamer löst, gewährleistet er eine kontinuierliche Stickstoffversorgung und ergibt auch bei einer Streubreite von mehr als 24 m ein gutes Streubild.
Wann ist der Einsatz von geprilltem Pétisó zu empfehlen?
Die Wasseraufnahme erfolgt bei geprilltem Pétisó schneller als bei granuliertem – sie ist zu Beginn identisch mit der von Ammoniumnitrat. Deshalb löst er sich ebenso effektiv wie Ammoniumnitrat und ist somit auch für eine verspätete Kopfdüngung bestens geeignet. Dank seiner feineren Körnung kommen beim Ausbringen mehrere kleinere Körner auf einen Quadratmeter Fläche, was eine bessere Wirkstoffverteilung bewirken kann und bei einer Streubreite bis 24 m ein gutes Streubild ergibt.